Nach einem fulminanten Saisonstart mit aufsehenerregenden Last-Minute-Siegen an den ersten Spieltagen und der zwischenzeitlichen Regionalliga-Tabellenführung ist der Höhenflug des Wuppertaler SV inzwischen abgeflacht.
Zuletzt konnte der Aufstiegskandidat vier Pflichtspiele in Folge nicht gewinnen. Im Derby gegen die SSVg Velbert (0:1) musste die Elf von Cheftrainer Hüzeyfe Dogan den nächsten Nackenschlag hinnehmen.
Dabei erwies Mert Göckan seiner Mannschaft einen Bärendienst und musste das Feld nach einem Schubser mit der Ampelkarte verlassen. „Wir haben noch früh in der Partie eine dumme Rote Karte bekommen. Damit schwächt man die Mannschaft. Das war eine dumme Aktion, die es einfach schwieriger für uns gemacht hat, das Spiel zu gewinnen“, resümierte WSV-Angreifer Charlison Benschop deutlich.
Trotz der enttäuschenden Leistung wollte Torwart Sebastian Patzler seinen Vordermännern zumindest nicht den Einsatz absprechen: „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, kann man uns nicht den Vorwurf machen, dass wir nicht wollten. Wir haben alles reingehauen. Aber irgendwie konnten wir nicht wirklich.“
Ich habe das Gefühl, dass unsere Fans verstehen, dass es nur zusammen geht.
Sebastian Patzler
Tatsächlich bemühte Wuppertal sich phasenweise, die Kugel in den gegnerischen Strafraum zu befördern, doch die letzte Durchschlagskraft war nahezu in keiner Situation vorhanden. Nach 90 Minuten konnten die Gäste auf keine wirkliche Großchance zurückblicken. „Mit Ball gelingt uns momentan einfach nicht viel“, gab Keeper Patzler offen zu und führte fort: „Wir müssen daran arbeiten, wieder in die Aktionen zu kommen und Abschlüsse zu kreieren.“
Eine enttäuschende Leistung, die für Diskussionen zwischen den Akteuren auf dem Feld und den WSV-Fans im Auswärtsblock sorgte. Patzler erklärte, wie die Aussprache verlaufen ist: "Die Fans haben vollkommen zurecht ihren Unmut geäußert, weil diese Woche einfach nicht gut war von uns. Großes Kompliment dafür, wie das Ganze auseinander gegangen ist - das waren zum Schluss echt aufmunternde Worte. Ich habe das Gefühl, dass unsere Fans verstehen, dass es nur zusammen geht.“ An seine Mitspieler wolle er schließlich noch appellieren, "alles zu investieren", weil der WSV "jeden Einzelnen in absoluter Bestform" brauche.
Neben der Niederlage im Bergischen Duell stach in dieser rabenschwarzen Woche auch das Ausscheiden im Niederrhein-Pokal gegen den Bezirksligisten Schwarz-Weiss Alstaden (3:4) negativ hervor. Jetzt gelte: Aufarbeiten und Abhaken, verriet Stürmer Benschop: “Ich verstehe auch nicht wirklich, warum die Woche so verlaufen ist. Wir müssen uns zusammensetzen, alles analysieren und uns besprechen. Nach dieser Scheiß-Woche müssen wir den Kopf oben halten und versuchen, schnellstmöglich wieder aus dieser Situation rauszukommen.“